Tracklist:
01. Intro
02. Miami Shit
03. Come See Me
04. Jealouso
05. Que Tu Sabes D'eso - (feat. Fat Joe & Sinful)
06. Fademaster Skit
07. Be Quiet
08. Ay Chico (Lengua Afuera)
09. Fuego
10. Rock Bottom - (feat. Bun B & Cubo)
11. Amanda Diva Skit
12. Blood Is Thicker Than Water - (feat. Redd Eyez)
13. Jungle Fever - (feat. Wyclef Jean)
14. Hey You Girl
15. Raindrops - (feat. Anjuli Stars)
16. Voodoo
17. Descarada (Dance) - (feat. Vybz Kartel)
18. Dime (Remix) - (feat. Ken-Y)
19. Bojangles Remix - (feat. Lil' Jon & Ying Yang Twins)
20. Born N Raised - (feat. DJ Khaled, Trick Daddy & Rick Ross)
21. Outro
Review:
Armando "Pitbull" Perez wurde als Sohn kubanischer Immigranten geboren und von seiner alleinstehenden Mutter in Miami aufgezogen. Aufgrund häufiger Umzüge lernte Pitbull schnell sich neuen Umständen anzupassen, was sich auch in seiner Musik widerspiegelt. Seinen Vater lernte Pitbull erst mit 18 Jahren kennen, was in seinem musikalischen Leben allerdings nicht von größerer Bedeutung war. Eine Person die dagegen sein Leben prägen sollte war Lil Jon, der Pitbull von Anfang an unterstützte und ihm auch den Deal bei TVT Records verschaffte. Nun veröffentlicht Pitbull, nach seinem letzten Album "M.I.A.M.I. (Money Is A Major Issue)" (2004), am 03. November sein neues und mittlerweile zweites Solo-Album mit dem Titel "El Mariel" für Diaz Bros. / TVT Records.
Nach einem traditionellen "Intro", das Pitbull nutzt um sich selbst vorzustellen, folgt mit "Miami Shit" der erste richtige Track des Longplayers. Ein energiegeladener Representer, der mit Sicherheit zu den besten Tracks Pitbull's bisheriger Karriere gehört. Das ebenfalls nach vorne gehende "Come See Me" reiht sich da lückenlos an und präsentiert einen souverän flowenden Pitbull auf hohem Niveau. "Jealouso" ist dagegen etwas experimentieller aufgebaut und birgt viele traditionelle spanische Elemente, was aufgrund der Herkunft unseres Boricua nicht verwunderlich ist. Stellenweise rappt Pitbull sogar in seiner Heimatsprache auf den von den Neptunes produzierten Beat. Das zweite Highlight erwartet uns mit "Que Tu Sabes D'eso" featuring Fat Joe und Sinful. Der überwiegend spanische Song verbreitet unglaubliches Synthie-Feeling und kann auf ganzer Linie überzeugen. Nach einem kurzen Skit geht es dann mit dem von Mr. Collipark produzierten "Be Quiet" weiter. Der Crunk-lastige Song zeigt Club-Charakter und könnte trotz seines eigensinnigen Outfits auch als Single funktionieren. Auf jeden Fall werden aber wie bei allen bisherigen Songs die Boxen mit heftigen Basslines strapaziert. "Ay Chico (Lengua Afuera)" bedeutet soviel wie "mit heraushängender Zunge" und ist ein lateinamerikanischer Song, der hauptsächlich auf Trommeln, Claps, Tierschreien und Stammesgesängen basiert. Dieses representen der eigenen Herkunft mit unverkennbaren Klängen zieht sich eigentlich auch, ohne dabei störend zu wirken, durch das ganze Album. "Fuego" (dt. Feuerland) knüpft fast nahtlos an den letzten Track an und reiht sich damit perfekt in das bisherige Konzept der Platte ein. Ziemlich rockig dröhnt dagegen "Rock Bottom" mit Bun B und Cubo aus den Boxen, für dessen Produktion Taz die Lorbeeren verdient. Nach dem als Einleitung dienenden "Amanda Diva Skit" gibt es den dazugehörigen Song "Blood Is Thicker Than Water" auf die Ohren. Für den düsteren und nachdenklichen Track hat sich Pitbull Unterstützung von Redd Eyez geholt, der neben seinem Gastgeber ebenfalls eine sehr gute Figur macht und sich fließend in das Ambiente dieses Songs einfügt. Den nächsten hochkarätigen Featuregast hören wir in Form von Wycleaf Jean auf "Jungle Fever". Dominiert von Claps, Bongos und Trommeln und begleitet von einer sanften Frauenstimme bringen die beiden Protagonisten einen ruhigen Song der für Abwechslung sorgt. Das nächste Highlight gibt es mit "Hey You Girl", einer Art Western-Beat, der aber auf voller Linie überzeugen kann und zum feiern animiert. Die von den Diaz Brothers produzierten "Raindrops" mit Anjuli Stars fallen komplett aus der Reihe und bilden einen ruhigen R'n'B-/Soulsong, der hauptsächlich von dem Gesang von Ms. Stars lebt. Wie der Titel bereits vermuten lässt, verbirgt sich hinter "Voodoo" ein düsterer, fast schon mythischer und spiritueller Song, der dank der heftigen Produktion von Lil' Jon ebenfalls zu den Highlights dieser Platte gezählt werden darf. Zusammen mit dem Vybz Cartel bringt Pitbull den Clubtrack "Descarada (Dance)", der sicher einige Lady's zum Bootyshake animieren wird. Ebenfalls ein gelungener Song. Weiter geht es mit dem von Lil' Jon produzierten "Dime (Remix)" featuring Ken-Y, einem traurigen und verzweifelternSong, bei dem mir leider aufgrund der Sprachbarriere die Gründe verborgen bleiben. Einen weiteren Remix gibt es mit "Bojangles Remix" mit den Ying Yang Twins und Lil' Jon, der für diesen Song auch hinter den Reglern stand. Auch wenn der Remix etwas überladen klingt, gefällt er mir fast besser als das Original, lediglich einige Zwischenrufe wirken leicht störend. Den Abschlußtrack bildet der von den Runners produzierte Song "Born N Raised" featuring DJ Khaled, Trick Daddy und Rick Ross, welcher den meisten schon von DJ Khaled's letzten Album bekannt sein dürfte.
Auf 21 Tracks inklusive Skits, Intro und Outro präsentiert Pitbull seine Skillz und zeigt was ihm am Herzen liegt. Auch wenn dabei der ein oder andere Ausfall entstanden ist, wird dies durch mehrere Highlights wieder ausgebügelt und fällt nicht sonderlich ins Gewicht. Insgesamt ein sehr solides Album, das vor allem für sich selbst steht und sich weder am typischen Südstaatensound noch an sonstigen Normen orientiert. Leider fehlt dem Album noch das gewisse Etwas um ganz oben mitspielen zu können. Aber das Potenzial ist auf jeden Fall vorhanden!